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Keine Angst vorm großen Saal

Es gibt kleine Veranstaltungen, die moderiert werden müssen. Und es gibt große. Es gibt Tagungen mit 50 Teilnehmern und Kongresse mit 500 oder gar 1.000. Je größer der Anlass, je zahlreicher die Teilnehmer, je beeindruckender der Saal – desto schlimmer wird für denjenigen, der durch die ganze Geschichte führen soll, häufig das Lampenfieber. Dabei besteht dafür überhaupt kein Grund.

Der Schauspieler Jack Lemmon, der in jüngeren Jahren auch viel Theater gespielt hat, der hat mal erzählt, dass es für einen Schauspieler nichts Schlimmeres gibt als einen halbvollen Saal. Ein paar Dutzend Zuschauer, die sich in den Reihen verlieren. Ein randvolles Theater dagegen garantiere fast immer den Erfolg, weil sich die Zuschauer gegenseitig ansteckten.

Und da ist wirklich etwas dran. Haben Sie 50 Leute im Saal und einer mault rum, dann kann der Ihnen die ganze Veranstaltung sprengen. Unter 1.000 Leuten geht der unter. Außerdem: Menge gibt ein Gefühl von Wichtigkeit. Wer an einer großen Veranstaltung teilnimmt, der fühlt sich wichtig. Der nimmt die Veranstaltung ernster. Der hört konzentrierter zu.

Außerdem: Konzentration und auch Lachen stecken an. Je mehr Leute im Saal sitzen, desto schneller lacht auch mal einer und entspannt die Atmosphäre. Hat sich erst einer getraut, fallen die anderen ein. Je mehr Leute im Saal sitzen, desto schneller klatscht auch mal einer. Und ruckzuck rauscht der Beifall durch den Saal.

Deswegen ist es so, dass große Veranstaltungen für den Moderator häufig viel leichter zu meistern sind als die kleinen, auch wenn sie ihm vorab viel mehr Ehrfurcht einflößen.

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